Charmante Villa Kunterbunt
‚Machen braucht Vielfalt’: Für das Magazin ENORN besucht ich das Essener UnPerfekthaus, das Kreativen und Geschäftsleuten ein Win-Win-Eldorado bietet.
Unperfekt – dieser Begriff ist in unserer auf Effektivität, Stringenz und Detail-Versessenheit gedrillten Welt – höchst negativ besetzt. Aber wenn ein millionenschwerer, hochintelligenter Manager und mutiger Kreativ-Mäzen ein UnPerfekthaus in Essens Norden erschafft, macht allein das neugierig. Reinhard Wiesemann, so heißt der Mann, der mit der Computer-Hardware Linux sein Geld bereits als junger Existenzgründer verdiente und immer noch erfolgreich ist, vertritt die Meinung, dass nur in einer nicht bis ins I-Tüpfelchen durchgestylten, in einer Mut-zur-Lücke-lassenden Location, Platz für Neues, ja, warum nicht auch Fehlerhaftes, auf jeden Fall Spannendes, Umwälzendes ist. Was ist dran an seiner Philosophie? Ist das fünfstöckige Gebäude, in dem Künstler, Gründer und frei schaffende Gruppen beinahe kostenlos Räume, Ateliers, Bühnen, Coworking-Spaces und Eventräume erhalten, wirklich innovativ? Und können auch Privat- und Geschäftsleute einen kreativen Kick durch das 4000-Quadratmeter große Künstlerdorf in Essens Norden erhalten – denn Wiesemann hat neben dem UnPerfekthaus auch die unperfekt-Akademie aus dem Boden gestampft, das UnPerfekt-Hotel, das (Mehr-)GenerationenKulthaus für junge bis ältere Bewohnerinnen und Bewohner mit WGs und Einzel-Appartements sowie Coworking-Etage, Indoor-Flohmarkt, Café und E-Mobilitäts-Testgebiet.
Ein Besuch der besonderen Art soll Aufklärung bieten.
9.05 Uhr. Da steht es also – das im Netz viel zitierte ‚UnPerfekthaus’. Vor dem Real-Besuch konnte man das frühere Franziskaner-Kloster und heute fünfstöckige Gebäude natürlich bereits in der virtuellen Welt besichtigen und durchwandern. Etwa auf Wikipedia, www.yelp.de, auf Youtube, Facebook und auf der UnPerfekthaus-Homepage. Umso mehr reizt nun der Besuch in der Echt-Welt, um zu sehen, ob und welchen Reiz das mutige Haus gleich neben einem modernen, gläsernen Hochleistungs-Einkaufszentrums in Essens Norden wirklich inne hat.
Der erste Blick auf das eher schmucklose ‚Hochhaus’ enttäuscht zunächst. Auch der ramponierte, rote Riesensessel für Foto-Shootings spricht für in die Jahre gekommenen, abgeblätterten Charme. Aber bereits jetzt setzt eine eigenwillige Sogwirkung ein. Eine neugierige Energie, die den Passanten geradezu magisch in das fünfstöckigen Gebäude zieht. Sind es die bunt lackierten Bänke vor dem Restaurant oder die vielen Aufkleber, Buttons und Plakate an den gläsernen Eingangstüren, die für Hundefreundlichkeit, Barrierefreiheit, freies WLan, Sterne-Food und für zig verschiedene Veranstaltungen im Haus werben? Oder ist es der etwas krakelig aussehende Schriftzug ‚UnPerfekthaus’ am Gebäude, dessen Fassade zugleich hässlich und witzig rüberkommt?
9.11 Uhr. Noch liegt sie ziemlich reglos da – Reinhard Wiesemanns ‚Republik UnPerfekthaus’, die kreativen Freiraum in einer immer perfekteren Welt bietet. Denn im Moment reibt sie sich noch den Schlaf aus den verwaisten Räumlichkeiten, die rund 100 Künstlern extrem günstige Arbeitsmöglichkeiten bietet. ‚Heute Beicht-Gelegenheit in der Sakraments-Kapelle’. Ist das jetzt ein Witz oder kann man in dem bis heute gebliebenem sakralen Raum tatsächlich beten?
9.20 Uhr. Warum das normalerweise pulsierende Kreativzentrum um diese Zeit noch so verschnarcht ist, erklärt der sympathische Empfangschef am Eingangstresen, der direkt im Café des Erdgeschosses liegt. „Heute ist Fronleichnam. Normalerweise ist unser Café um diese Zeit bereits komplett mit Brunch-Gästen ausgebucht, aber heute ist eben Feiertag. Da schlafen alle länger und selbst das Einkaufszentrum gegenüber ist geschlossen. Aber demnächst wird es sicher voll“, lächelt der Mann und hält den obligatorischen Vortrag für Neu-Ankömmlinge. „Also – man kann fürs UnPerfekthaus eine Eintrittskarte für 6,90 Euro kaufen – mit Flat und Nutzung aller Räume und Dachterrasse. Oder, wenn man zusätzlich, Frühstücks-, Mittags- und Abendbrunch möchte, zahlt man 24,90 Euro für die kleine Freiheit oder 32,90 Euro für die Volle Freiheit. Da sind dann noch alkoholische Getränke dabei (gilt nicht für Minderjährige und Betrunkene). Geöffnet ist das Kreativ-Gebäude für Gäste und Künstschaffende jeden Werktag von 7 bis 23 Uhr, Freitag und Samstag bis 0 Uhr und sonntags von 8 bis 23 Uhr.
9.25 Uhr. Das heiß-kalte, vegane, vegetarische, aber auch fleischhaltige Buffet mit türkischem Bulgur-Salat, spanischen Empanadas, deutschen Nutella-Pfannkuchen und zig weiteren Leckereien wird langsam immer voller, denn die Küchencrew schleppt etliche duftende Platten heran.
9.30 Uhr. Zwei Herren in Anzug kommen vom angrenzenden UnPerfekt-Hotel ins Café, grüßen höflich den Empfangschef und
nehmen verunsichert an einem der wild plazierten Tische mit unterschiedlichen Stühlen Platz. Sie wollen anschließend zur Reifen-Messe, gönnen sich aber zuvor das Frühstücksbuffet. Einer raunt
dem anderen zu: „Die Suiten hier im Hotel sind ja top ausgestattet, aber es gibt um diese Zeit noch kein Rührei – tse, tse!“ Strafender Blick in Richtung Küchen-Personal.
Messe-Besucher 1, Wolfgang Rock, ist 76 Jahre und kommt aus Hamburg. Seine hanseatische Akkuratesse weicht schnell einem vergnügten Grinsen, als er an der Decke des Cafés goldene Rührlöffel,
Hammer und Schraubenzieher entdeckt, die vom Decken-Himmel herabhängen. „Meine Schwester ist Künstlerin in Berlin. Die würde jetzt sicher zu mir sagen: ‚Man Wolfgang, sei doch nicht so ein
alter Spießer, sondern lass dich mal von dem Ganzen inspirieren und besuch nach der Arbeit mal ein paar der Ateliers. Die Künstler freuen sich sicher, wenn du ihnen etwas abkaufst!“
Messemann 2, Siegfried Weis (52) aus Bayern, nickt lachend. Aber er beanstandet, dass die Türen der Hotelzimmer sehr laut schließen. Abends erfahren die zwei Messebesucher vom Hotelbesitzer
Reinhard Wiesemann, dass er aufgrund des Brandschutzes keine leise zufallenden Türen einbauen durfte. Als sie ihn zum UnPerfekt-Haus befragen, ist Wiesemanns freundliche Antwort: „Ich mag es
auf meinen Reisen genau so: Beim Schlafen im Hotel den puren Luxus, aber drum herum eine kreativ-chaotische Umgebung. Das inspiriert mich.“ Ob für die Künstler aber wirklich eine
Win-Win-Situation entsteht, wenn die gut verdienenden Hotelgäste oder Besucher vom UnPerfekthaus das eine oder andere Kunstwerk kaufen?!
10.13 Uhr. Eine junge Frau, die Grandprix- Sängerin Jamie-Lee ähnelt, lobt die “total produktive Umgebung“ des
Hauses. Sie gönnt sich etwa alle zwei Wochen den UPh-Luxus. Eine halbe Stunde Videospiele am Laptop und zwei Becher Tee später vertieft sich die junge Frau, die Cornelia Sabo heißt, in ihr
Bewerbungsschreiben als Ökotrophologin in der Qualitätssicherung von Ernährungs- und Lebensmittel-Unternehmen. „Hauptsache ich krieg nichts in der Fleischverarbeitung“, meint die 25-jährige
Vegetarierin, die sich in ihrer Freizeit im Generationen-KultHaus (ebenfalls von Reinhard Wiesemann gekauft und in kreatives Mehrgenerationen-Wohnen- und Arbeiten umgewandelt) für Flüchtlinge
engagiert, indem sie kostenlose Zumba-Kurse anbietet.
10.45 Uhr. Nach einem Kurzbesuch im Fotoatelier, in dem Peter Knauf gerade sein „Menschenbilder-Shooting“ mit einem Hobby-Model hat, geht es hinauf zur Dachterraasse. Denn Peter Knauf, ein früherer Sozialpädagoge und heutiger Rentner, der sich im UnPerfekthaus seinen Traum vom Fotografieren verwirklicht, kann erst später über sein Hobby quatschen. Nämlich, dass er für die beinahe Gratis-Nutzung der Räumlichkeiten, immer mal Ausstellungen seiner Fotografien macht. Im Moment hängen ein paar Portraits gerade in der ehemaligen Kapelle – dem heutigen Kaminzimmer.
11.15 Uhr. Also in die Sonne der Dachterasse. Den gleichen Gedanken hatten auch zwei Studenten. Nina Schirrmacher (25) und Schiwa Kukrija (26) schreiben ihre BWL-Masterarbeiten über ‘Digitale Plattformen‘ von AirBnB bis UBER (Privater Vermittlungsdienst für Fahrdienste, die in den USA Taxi-Unternehmen Konkurrenz machen). Normalerweise arbeiten die zwei BWLer in der Uni-Bibliothek, aber heute, an Fronleichnam, hat die zu und Nina kam die Idee, diesen besonderen Coworking-Platz zu erkunden. Die junge Frau, die mal in Essen, mal in Paris wohnt, findet das UPh klasse. „Nachher werde ich sicher mal rumspazieren und einige der Ateliers ansehen.” Schiwa findet vor allem den günstigen Studententarif von 5,52 Euro (statt regulär 6,90 Euro) unschlagbar. Später sieht man die hübsche Paris-Dame und ihren Kumpel noch an vielen anderen Sitzecken – immer vertieft ins Gespräch und ein wenig im Flirt-Modus.
12 Uhr. Geflirtet wird in der UPh-Republik ohnehin gerne. Klar: Bei circa 100 Frauen und Männern, die Musik machen, Wand-Tattoos erschaffen, Videogames designen, malen, jonglieren, töpfern oder Schmuck fabrizieren. Plus Coworker-Leuten und Besuchern ist das schon eine bunte Gesellschaft. Die Kreativkräfte zahlen lediglich 45 Euro pro Miet-Quartal, für die sie zudem eine gut besuchte ‘Galerie’ plus PR-Flyer bekommen, deren Kosten ebenfalls Reinhard Wiesemann übernimmt. Einzige Bedingung: Die Kunst muss legal und interessant sein und der Öffentlichkeit zugängig sein. Ob mit Ausstellungen oder Projekten, an denen UPh-Besucher teilnehmen können.
13.39 Uhr. Das Lunch-Buffet hat der gut gelaunte Küchen-Trupp mittlerweile mit Mittags-Leckereien aus aller Welt bestückt. Ebenso wie das andere Künstlervolk, die Existenzgründer und Startup-Menschen scheinen hier alle entspannt, kommunikativ und voller Ideen zu sein. So entstand wohl auch die Idee für „Spielend durchs UPh“ mit ‚Vier gewinnt’ auf der Dachterrasse, Kickern im Wintergarten, Tischtennis-Matches in der 3. Etage und Flippern im Erdgeschoss. Ach so – und Dart-Spieler können sich im Keller-Atelier einen Fight liefern. ‚Keller’ – was es dort wohl Interessantes gibt?
14.50 Uhr. ‚Wir vom Keller- K6’ steht an der Tür, die sich zu einem Wirrwarr aus Arbeitstischen öffnet. An einem der liebevoll arrangierten Plätze steht ein abgewetztes Schreibpult, mit dem ein Florian Eichhorn (Handy: 0172 – 4732595) für ‚Des Schreiberlings Geschichten-Schmiede wirbt. Obwohl der Wort-Akrobat nicht da ist, verführen seine kunstvollen Lesezeichen mit lustigen Sprüchen wie ‚Lesen gefährdet die Dummheit’ zum Kaufen. Ein Euro für das Teil wandert in die Geldbox.
16.01 Uhr: Fantasy scheint das große Thema der Keller-Nerds, Gamedesigner und Modellbau-Typen wie ‚Webwolf‘ zu sein. Letzterer hat sich schon mit Krieg-der-Sterne-Helden und Raumschiff-Enterprise-Stars fotografieren lassen. Er selbst baut die intergalaktischen Schlachtschiffe nach.
16.30 Uhr: Zwei Stockwerke höher, aus einem dunklen Theater- Raum klingt Musik. Der Jongleur Felix Feldmann (36), der in der anerkannten „Rotterdam Circus Arts-Shool“ seine vierjährige Ausbildung absolvierte, übt seine neue Choreographie ein. Der Typ mit seiner Charly-Chapman-Keulen-Nummer ist richtig gut. Aber die Erschöpfung zwingt zur Tee-Pause.
17 Uhr: Langsam verschwimmen Bilder, Werbeflyer, Kunstobjekte, Plakate, Gemälde, Graffitis zu einem grellbunten Mix. Ein bisschen fühlt sich die Informations-Flut wie ein Mammut-Shopping-Sonnabend an. Und plötzlich steht Jack Nicolson am Tee-Tresen. Mit der Sonnenbrille hat der 58-jährige Norbert wirklich Ähnlichkeit mit dem Schauspieler, wartet aber nur auf seine 50plus-Facebook-Spiele-Gruppe, die sich regelmäßig auf der Dachterrasse trifft. Er selbst ist extra-früh ins UpH gekommen ist, um noch ein bisschen von der Atmosphere aufzusaugen.
17.20 Uhr: Zurück Richtung Cafe fällt der Blick auf ein marokkanisch gestaltetes Eck, wo Schwester Tanja, Bruder Frank, dessen Frau und Sohn sitzen und essen. Tanja („grob Anfang 40“) hat den UPh-Ausflug zum Geburtstag geschenkt bekommen. Das Essen ist lecker, wegen dem anderen Drumherum ist sie skeptisch. Doch als ihr Neffe Richtung ‚Kinderkreativ Werkstatt Rhinozeros’ drängt, begleitet Tanja ihn und ist sofort von den liebevollen Bastel-Ecken angetan, die von Georg Paßmann und einer Kollegin gestaltet werden. Für Paßmann ist das UPh etwas wie ein Zuhause und es macht ihm Spaß, Kinder zum fantasievollen Schnippeln, Kleben und Malen anzuregen. Genau wie die ukrainische Künstlerin, die die UPH-Gäste zum Malen inspiriert. Leider mittlerweile alleine, weil ihr Mann, mit dem sie das Projekt startete, vor kurzem gestorben ist.
18.17 Uhr: In diesem Haus ist wirklich beinahe jedes Fleckchen beschrieben, besprüht dekoriert oder tapeziert. Selbst auf der Toillette läuft ein Hörbuch mit Märchenerzählungen. Wahrscheinlich ist es unmöglich, das UPh in seiner kreativen Gänze zu erfassen. Muss ja auch nicht. Lieber getreu der Wiesemann-Philosophie einen Spaziergang mit Mut zur kreativen Lücke. Also ‚Schwarzes Auge’ in Raum 104 streichen. Genau wie das Treffen der Wollmäuse in Raum 404 und die UPh-Startup-Night.
19 Uhr: Reinhard Wiesemann und seine Wegbegleiterin, Mitbewohnerin und UPh-Buchhalterin Sabine Dio (49) betreten relaxed das Café und plaudern kurz mit der Empfangsdame, die seit dem Schichtwechsel die Abend-Gäste willkommen heißt. Ob es wohl noch diese leckeren Mojitos vom letzten Mal gibt, fragt Wiesemann grinsend. ‚Klar’, meint der Küchenchef lächelnd zurück und shaked bereits die pfefferminzigen Longdrinks für den Chef. „MMhhm – lecker! Der passt doch perfekt zu den mexikanischen Tortillas”, lobt Reinhard Wiesemann lautstark seine Küchen-Belegschaft, bevor er für das Interview bereit ist. „Sabine Dio und ich haben viel miteinander erlebt“, beginnt Wiesemann und erinnert sich mit ihr an die Zeit, als beide mit einer Gruppe eine denkmalgeschützte Villa bei Essen renovierten und zogen schließlich als Kommune einzogen. „Damals war ich noch Programmierer und sehr menschenscheu“, erinnert sich der millionenschwere Kultur-Mäzen. „Zum Tag des offenen Denkmals hatte ich aber eine kleine Dia-Show über unsere Bau-Maßnahmen vorbereitet, weil wir ja Besucher empfangen mussten. Womit ich nicht rechnete, war, dass statt 10 oder 20 Leuten bestimmt 100 kamen.“ Da musste der schüchterne Computer-Spezialist, der mit 18 Jahren bereits seine erste Firma gründete, einfach performen. Und, wenn er Lust hat, tut er es noch heute. Falls nicht und das gilt auch für dieses Interview, schiebt er zur Not ‚seine Sprecherin’ Sabine Dio oder andere schillernde Personen vor.
19.30 Uhr: „Wollen wir nicht noch einmal kurz auf die Dachterrasse gehen und den Abend bei einem Glas Wein genießen?“ Reinhard Wiesemann lehnt sich zurück und lässt seine langjährige Wegbegleiterin erzählen. Getreu seinem Motto – nicht herumchefen sondern die anderen einfach machen lassen. Sein Blick wandert über das UnPerfekt-Viertel bis hin zur Kreuzeskirche, die Wiesemann für einen symbolischen Euro kaufte, um sie für rund eine Million renovieren und zur Event-Location umgestalten zu lassen. „Zum Glück kenne ich einen Bauunternehmer, mit dem ich das zusammen machen konnte“, spielt er auch hier sein Zutun an dem Projekt herunter, das in Deutschland einmalig ist. Denn die Kirche wird gleichzeitig von Gemeinde, Kultur-Veranstaltern und Bürgern genutzt. Auf neutralem oder ökumenischem Terrain.
21.20 Uhr: Und dann philosophiert der Visionär Wiesemann über Religionen, seinen langjährigen Agnostizismus, bevor er vor kurzem wieder in die Kirche eintrat. Und er spricht über tolle Wohnformen, Floridas Kreativ-Oase Hollywood, die so ganz anders ist als ihr Pendent in Los Angeles und darüber, wie er selber schön älter werden möchte.
„Am liebsten mit Arbeit in einer kreativen Umgebung mit jungen Leuten“, meint Wiesemann, der teils in seiner früheren Kommune wohnt, teils im GenerationenKult-Haus und teils in Florida.
22.30 Uhr: Die Bettschwere ist erreicht. Der Sinnes-Eindrucks-Stau für Magen, Augen, Ohren und Nase führt zur angenehmen Total-Erschöpfung mit bunten Träumen im luxeriösen UnPerfekthotel.
9 Uhr: Frühstücks-Cappucchino im Café. Angenehm, wenn sich das UnPerfekthaus noch müde streckt und reckt. Beim Blick in den Werkzeug-Himmel und auf die schönen, weil arabisch anmutenden Tiffany-Lampen schleicht sich ein Lächeln auf die Lippen. Irgendwie perfekt – das Unperfekte … Gitta Schröder